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SmartScore-Tipps & -Insider (03.02.2025)

Trennen, was nicht zusammengehört

Heute ein Quick-Tipp zur SmartScore-Noten­bear­bei­tung, garniert mit einer guten Portion "Insider-Wissen". Worum geht es?
 
Gedruckte und gescannte Noten­seiten oder auch Noten im PDF-Datei­format, die man in SmartScore erkennen lässt, ent­sprechen mit Blick auf das Takt­layout und die Musik­aus­rich­tung nicht immer den Standards moderner Verlags­aus­gaben. Insbe­son­dere bei älteren Noten­aus­gaben kommt es nicht selten vor, dass ein­zelne Takte oder auch ganze Takt­passagen sehr eng/sehr dicht notiert sind und die Abstände der Noten zuein­ander sehr gering aus­fallen.


Chopin-Notenvorlage: Die letzte und erste Achtel der Balkengruppen liegen sehr eng aneinander (grüne Pfeile).
 

Die Erkennung eines eng notierten Taktes ist für SmartScore gene­rell kein Problem. Die optische Musik­erken­nung über­nimmt im Ergeb­nis das Takt­layout der gescannten oder als PDF-Datei impor­tierten Vorlage. Im SmartScore-Erken­nungs­ergebnis wird der Takt also genau wie im Ori­ginal darge­stellt.


SmartScore-Erkennungsergebnis: Bis auf die Taktmarkierung in gelber Farbe scheint alles richtig zu sein.
 

Also alles in Ordnung, oder?

Rein optisch betrachtet schon. Startet man aber die Musik­wieder­gabe in SmartScore, kann es vor­kommen, dass eng notierte Takte nicht korrekt abge­spielt werden. Auf­ein­ander­fol­gende Noten mit sehr geringem Abstand zuein­ander erklingen nicht nach­ein­ander, sondern gleich­zeitig, so als wären sie auf einer gemein­samen Zähl­zeit poly­phon notiert worden. In der Regel geht dies auch mit einer far­bigen Hervor­he­bung des Taktes einher, womit dieser als fehler­haft, d. h. unvoll­ständig oder über­füllt gekenn­zeichnet wird. Was ist passiert?

Wie bereits in unserem Blog über die Funk­tions­weise der SmartScore-Noten­erken­nung darge­stellt wurde, legt das Programm bei der optischen Musik­erken­nung ein für uns unsicht­bares Raster über die gescannten oder impor­tierten Noten­vor­lagen. Das ist essen­ziell.

Dieses Raster erfüllt ver­schie­dene Funk­tionen. So defi­niert es u. a. einen hori­zon­talen Mindest­abstand für Noten. Dieser ent­scheidet darüber, ob zwei auf­ein­ander­fol­gende Töne als ein von­ein­ander getrenntes oder als ein gleich­zeitig klingendes "Ereignis" (MIDI-Event) erkannt, darge­stellt und wieder­ge­geben werden. Eine solche "Weichen­stellung" macht absolut Sinn, z. B. wenn wir an poly­phon notierte Musik denken. Bei dieser werden bekannt­lich Töne von zwei unab­hängigen Stimmen in einem Noten­system, die auf einer Zähl­zeit "unisono" oder im Sekund­abstand zusammen­fallen, richtiger­weise versetzt notiert (neben­ein­ander). Bei der Wieder­gabe erklingen sie aber gleich­zeitig, so wie im folgenden Beispiel:

Was also in dem einem Fall richtig ist (Poly­phonie), kann in einer anderen Kon­stella­tion (Ein­stimmig­keit, eng notiert) wegen eines zu geringen Abstands von Noten zu einem falschen Wieder­gabe­ergebnis führen.


Der zu geringe Notenabstand hat die Noten zusammengeführt, so dass sie gleichzeitig erklingen. Ein Blick in den SmartScore-MIDI-Editor belegt es.
 

Okay. Was tun, wenn es passiert?

Nun, zunächst ist ent­schei­dend, dass wir in der erkannten Notation die Stellen aus­findig machen, bei denen es fälsch­licher­weise zu einer Zusammen­führung von neben­ein­ander stehenden Noten gekommen ist. In der Regel wird man beim Abspielen des erkannten Noten­textes gleich "mit den Ohren darauf stoßen". Aber auch farbig markierte Takte, die augen­schein­lich voll­kommen korrekt erkannt worden sind, stellen ein Indiz dafür dar, dass bei der Zuord­nung von Noten zu Takt­schlägen etwas nicht stimmt.
 
Noch ziel­sicherer lassen sich solche "Fehlerstellen" mit­hilfe zweier Tools iden­tifi­zieren, die uns SmartScore zur Verfü­gung stellt:

1. Farbmodus Stimmen

Dieses Werkzeug finden wir in den Tool­leisten "Notation" und "Tools". Es sorgt dafür, dass poly­phone Stimmen inner­halb unserer erkannten Notationen unter­schied­lich farbig ange­zeigt werden. Findet sich nun in einem ein­stimmig notierten Takt plötzlich eine zweite (farbige, poly­phone) Stimme, dann zeigt dies, dass zwei Noten am Über­gang von der einen zur anderen Stimme auf einem Takt­schlag zusammen­ge­führt wurden.


2. Ausrichtungsmodus

Der Ausrichtungs­modus von SmartScore ist genial – auch des­halb, weil er so ein­fach akti­viert werden kann: Bewege den Maus­zeiger auf ein Noten­system oder einen Takt und halte dann die SHIFT-Taste gedrückt. An nahezu allen Nota­tions­objekten erscheinen kleine Markie­rungen, die du anklicken und ziehen kannst, um die Position des dazu­ge­hörigen Objekts neu aus­zu­richten. Auch jede Note erhält insge­samt drei Markie­rungen, wobei die mit einer verti­kalen Linie verbun­denen Markie­rungen ober­halb und unter­halb der Note zur hori­zon­talen Positio­nie­rung des Noten­kopfs im Takt dienen.

Wenn sich nun an zwei eng anein­ander­lie­genden Noten nur eine Aus­rich­tungs­mar­kie­rung befindet (beide Noten ver­schieben sich beim Ziehen an der Markie­rung gleich­zeitig), dann wurden auch in diesem Fall beide Töne auf einem Takt­schlag zusammen­geführt.


Und nun Lösung …

Nach der ausführ­lichen Vorrede erscheint die Lösung wenig spektakulär. Sei’s drum:

  • Wähle das Auswahl­werkzeug (Taste "O" wie "Otto") auf der Computer­tastatur.
  • Klicke und ziehe einen Rahmen um die zusammen­ge­führten Noten, um diese zu markieren.
  • Drücke "Y" auf der Computer­tastatur. Fertig! Die Noten werden "getrennt", ab jetzt nach­ein­ander wieder­ge­geben und zudem wieder der richtigen Stimme (Farbe) im System zuge­ordnet.

 
Einfach mal ausprobieren!
Na denn, bis dann :-)

TOLLER TIPP ZUM SCHLUSS …

 
Wie SmartScore bei der Noten­erken­nung mit hori­zon­talen Noten­ab­ständen umgeht, wann Noten zusammen­ge­führt werden und wann nicht, lässt sich tat­säch­lich beein­flussen. Im Fenster "Notenerkennung" findest du auf dem Register "Optionen" dazu eine Auswahl­liste mit der Bezeich­nung "Stimmen verbinden bei Notenversatz von":

Sehr eng/dicht notierte Noten­vor­lagen lassen sich mit der rich­tigen Ein­stellung evtl. deut­lich besser und mit geringerer Nach­arbei­tungs­quote um­setzen. Es ist sogar mög­lich, dass Zusammen­führen von Noten gänz­lich zu deakti­vieren. Einen Versuch ist es allemal wert.

 
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