Die Frage nach dem richtigen Umgang mit Auftakten unmittelbar nach der SmartScore-Notenerkennung wird uns im Support häufig gestellt. Deshalb wollen wir diesem Thema einen Blog-Beitrag widmen und Tipps für die Arbeit mit Auftakten (und auch Halbtakten) geben.
Was ist das Problem? Welche Auffälligkeiten gibt es mit einem Auftakt zu Beginn einer von SmartScore erkannten Notation?
Die Hintergründe …
Der Auftakt als "Sonderform" eines Taktes stellt im Verhältnis zur gegebenen Taktart nahezu immer einen unvollständig notierten Takt dar. Metrisch betrachtet beginnt ein Auftakt in der Regel mit einer schwächeren Zählzeit.
Dass unvollständige Takte (Auftakte und auch Halbtakte) innerhalb einer Komposition einen Zweck erfüllen und obgleich ihrer "Unvollständigkeit" korrekt sein können, weiß SmartScore schlicht und einfach nicht. Ein unvollständiger Takt ist für das Programm zunächst einmal fehlerhaft. Das für SmartScore entscheidende Kriterium ist dabei immer die vorangestellte Taktartangabe. Fehlt diese oder wurde sie nicht erkannt, legt SmartScore generell einen 4/4-Takt zugrunde.
Mit der erkannten oder angenommenen Taktartinformation untersucht SmartScore unmittelbar nach der Notenerkennung sofort alle Takte auf Vollständigkeit. Findet das Programm unvollständige oder auch überfüllte Takte, dann werden diese als fehlerhaft klassifiziert und farbig hervorgehoben. Bei der Wiedergabe werden unvollständige Takte gemäß der erkannten oder angenommenen Taktart mit (unsichtbaren) Pausen aufgefüllt. Überfüllte Takte werden hingegen abgeschnitten. Bei Auftakten ergibt sich daher das oben bereits erwähnte Stocken der Musikwiedergabe.
Generell stellt der hier dargestellte Kontrollmechanismus von SmartScore eine absolut nützliche Funktion dar, hilft er doch ganz wesentlich dabei, tatsächlich fehlerhaft notierte Takte nach dem Erkennungsvorgang schnell auffinden und korrigieren zu können. Bei Auf- und Halbtakten ist die interne Fehlerkontrolle jedoch meist kontraproduktiv. Was ist also zu tun?
Die Herangehensweisen …
Prinzipiell müssen wir SmartScore nur die Information mitgeben, dass die unvollständigen Takte korrekt notiert sind — natürlich nur dann, wenn dies auch tatsächlich der Fall ist. Und wir müssen angeben, dass Auf- und Halbtakte ungeachtet der vorgegebenen Taktart "wie notiert" wiedergegeben werden sollen.
Dazu gibt es zwei Herangehensweisen: die Einfache und die Exakte.
1. Die einfache Herangehensweise
Wir deaktivieren die farbige Hervorhebung von "fehlerhaft" identifizierten Takten und weisen SmartScore an, die gegebene Taktart zu ignorieren und alle Takte so abzuspielen, wie sie notiert sind. Das ist einfach und gilt für das gesamte Dokument. Bei tatsächlich unvollständig oder überfüllt und somit fehlerhaft notierten Takten kann diese Herangehensweise aber zu unschönen Ereignissen bei der Musikwiedergabe führen. So geht es …
2. Die exakte Herangehensweise
Hierbei definieren wir nur den einzelnen Auf- und/
Das war es schon. Die farbige Hervorhebung des Taktes verschwindet und die Wiedergabe des Auftaktes (oder Halbtaktes inmitten des Stücks) läuft einwandfrei.
Noch ein Wort zur Taktzählung bei Auftakten …
SmartScore beginnt die Taktzählung in einem Dokument immer mit der Zahl "1", ganz gleich ob es sich bei dem ersten Takt um einen Auf- oder um einen Volltakt handelt. Das ist bei einem Auftakt natürlich nicht korrekt. Hier ist der Trick, mit dem man den Auftakt quasi aus der Taktzählung ausschließen kann. Die Zählung startet dann erst beim ersten Volltakt mit der Zahl "1".
Im Bereich Taktzahlen des Fensters Voreinstellungen Dokument > Notensysteme kannst du auch festlegen, wie Taktzahlen generell in deinem Dokument angezeigt werden sollen: "Keine", "Am Systemanfang" und "An jedem Takt"